Am Sonntagabend, 22. Oktober 2017, erlebt eine junge Familie auf dem Postplatz in Flums die schrecklichsten Minuten ihres Lebens. Das Ehepaar spaziert mit seinem gemeinsamen 8 Monate alten Baby über den Platz, als sich ein noch minderjähriger Mann unvermittelt von hinten nähert. Die junge Mutter sieht ihn an und fragt sich, was das für ein komischer Typ ist. Ihre Intuition hat sie nicht getäuscht: Nur drei Minuten zuvor ging bei der Flumser Feuerwehr die Meldung eines Brandes im Elternhaus des verstörten Jungen ein. Und jetzt steht der Teenager, mit einer Axt bewaffnet, vor dem Vater des Babies. Noch bevor seine Frau ihm ihre Angst mitteilen kann, wird ihr Mann von hinten angegriffen. Mit ganzer Kraft schlägt der Täter auf den Hals ein, wodurch das Opfer bewusstlos auf den Kinderwagen stolpert und mit diesem zu Boden stürzt.
In der festen Überzeugung, dass der Mann tot ist, greift der Täter nun die Frau an und schlägt ihr mit voller Wucht auf den Kopf und den ganzen Körper. Sie wehrt sich, hält ihre Arme schützend vor den Kopf, greift nach dem Beil und schreit in Todesangst. Doch der Täter lässt nicht von ihr ab.
Jetzt fährt das Ehepaar Marthy heran. Frau Marthy bemerkt, dass sich auf dem Postplatz ein Verbrechen ereignet. Es ist für beide selbstverständlich, dass sie helfen müssen. Herr Marthy eilt auf den Täter zu und fordert ihn auf, aufzuhören. Der Täter aber wendet sich Herrn Marthy zu und zielt mit voller Kraft auf dessen Kopf. Er hält die Hände schützend davor und wird schwer verletzt. Frau Marthy kommt auf den Täter zu und schreit ihn voller Wut und ununterbrochen an, was laut Experten mit ein entscheidender Grund war, dass er ‑ wie er bei der Polizei aussagte ‑ unverrichteter Dinge den Platz habe verlassen wollen.
Für die Flucht hat es der Täter auf das Auto des Retter-Ehepaars abgesehen. Als er in den Wagen einsteigen will, geht Frau Marthy auf ihn los und versucht, ihn mit aller Kraft daran zu hindern. Dabei schlägt der Täter mehrmals mit der Axt auf Frau Marthys Hände. Schliesslich gelingt ihm die Flucht. Allerdings kommt er nicht weit: Er baut einen Totalschaden, setzt seinen Amoklauf zu Fuss weiter und verletzt bei einer Tankstelle zwei weitere Personen.